Schon tagelang stand fest, dass Hannover in die Relegation muss. Noch länger war das letzte Saisonspiel her. Mit einem fulminanten 4-0 Überraschungserfolg auf Schalke, bejubelte der ein oder andere Fan schon vorsichtig den Klassenerhalt. Mit starken 12 Punkten aus den letzten Spielen, dabei ohne Niederlage, setzten die Hannoveraner Gladbach ordentlich unter Druck. 8 Punkte aus den verbleibenden 7 Spielen war die Vorgabe an Scolopendra und seine Fohlen. Doch diese hielten Stand und setzten sich am Ende durch Überraschunsgssiege gegen Stuttgart und Bochum an Ende hachdünn vor Hannover durch. Am Ende reichten starke 20 Punkte und ein 11. Platz in der Rückrunde nicht, den Abstieg direkt zu vermeiden. Zu schlecht leider die verkorkste Hinserie.
Deutlich später war sich der Gegner, Heidenheim, über die Teilnahme an den Aufstiegsspielen bewusst. Nur dadurch, dass der sicher geglaubte Aufsteiger Sandhausen ganze 7 Spiele nicht austrug , kam es dazu. Bis zum Ende bangten die Heidenheimer, denn ein einziger Sieg hätte Sandhausen den 3. Platz beschert, doch die Spiele blieben bis zum Schluss aus.
So kam es also zum Duell der Namensvetter, Yannik gegen Yannick, Hannover gegen Heidenheim. Der neutrale Zuschauer durfte sich ein enges Match versprechen, Hannover mit einer 8-8-18 Quote diese Saison in der starken Bundesliga und mit einer verbesserten Form gegen Saisonende, Heidenheim mit 8-4-5 seit der Übernahme in der etwas schwächeren zweiten Spielklasse. Dazu ein leichter Teamvorteil für die Niedersachsen. Die Buchmacher schätzen die Chancen auf 50:50, die Tagesform würde vermutlich entscheiden.
Zum Hinspiel: Esser, Albornoz, Anton, Wimmer, Korb, Walace, Bakalorz, Müller, Haraguichi, Bebou, Füllkrug waren es, die den Karren für 96 aus dem Dreck ziehen sollten. Heidenheim von Beginn an das aktivere Team und so Thomalla nach 28 Minuten mit dem Tor. Doch dies hätte nicht sein müssen. Die Flanke eigentlich ungefährlich, doch Wimmers Klärungsversuch wurde zur perfekten Vorlage für Thomalla. Kurz danach war es Füllkrug, der einen Nachschuss zum vermeintlichen 1-1 vollendet, jedoch war der Schiedsrichter dagegen und entschied zurecht auf Abseits. Ärgerlich für Hannover. In Halbzeit 2 war es dann Haraguichi, der im Strafraum klar gefoult wurde, jedoch zu fair war. Statt den sicheren Elfmeter mitzunehmen, sprang er über die Beine und verlor prompt den Ball. Unverständlich aus Sicht des Trainers. Allgemein legten die Heidenheimer eine sehr harte Gangart an den Tag. Immer wieder verhinderten Grätschen, mal fair, mal weniger fair die Konter über den schnellen Bebou. Die Niedersachsen verhielten sich dabei alles andere als clever, statt die gelben Karten einzusacken, versuchten sie stets weiterzuspielen und verstolperten so eine Reihe guter Konterchancen. Doch nach 67 Minuten war es dann Füllkrug, der aus einem Heidenheim Fehlpass Profit schlug und nach einer tollen Bazee Flanke den umjubelten Ausgleich erzielte. Also wieder alles bei 0. Als sich beide Teams schon auf ein Remis eingestellt hatten, war es kurz vor Schluss Kapitän Bakalorz, der seinen Jungs mit einem haarstäubenden Fehlpass einen Bärendient erwies. Heidenheim nutze die Überzahlsituation aus und spielte Glatzel in einer Kopfballsituation gegen den kleinen Albornoz frei. Dieser vollstreckte kühl per Hinterkopf über Esser zum 2-1 für die Hausherren. Dies war auch der Endstand.
Für das Rückspiel war Spannung geboten, schon ein einziges Tor konnte reichen, aber nur, wenn diesmal die Abwehr halten würde. Das Spiel sehr ähnlich zum Hinspiel, Heidenheim hatte etwas mehr vom Spiel, Hannover versuchte zu kontern, wurde dabei aber ein ums andere Mal mit Grätschen gestoppt. Die harte Gangart der Heidenheimer bereitete den Hannoveranern wie schon im Hinspiel Schwierigkeiten. Man hatte das Gefühl, dass der Zweitligist den Kampf etwas mehr angenommen hatte und dabei zu härteren Mitteln griff. Ebenfalls wie im Hinspiel fiel das Tor der Heidenheimer nach einem Fehlpass, danach toll kombiniert und von Dovedan vollstreckt. In der Folge wieder wenig Chancen, Heidenheim schaffte es gut die Hausherren vom Tor wegzuhalten, der Frust bei Hannover stieg von Minute zu Minute, denn es war ein Wettlauf gegen die Zeit. In der 58. brannten Korb dann die Sicherungen durch, nach einem Ballverlust im Mittelfeld, den man durchaus auch hätte pfeifen können, ließ sich dieser zu einem Frustfoul von hinten in die Beine hinreißen. Der Schiri entschied zurecht auf Rot, musste sich von den Hannoveranern dennoch aufgrund der allgemeinen Leistung einiges anhören. Clever von Heidenheim – dumm von Hannover. Über das 2-0 möchte ich hier größtenteils Schweigen. Völlig kurios flog der Ball über den halben Platz aufs Hannover Tor zu. Dort stand mutterseelenallein Thomalla und ließ sich nicht zweimal bitten. Das 2-0 – die Entscheidung, denn an 4 Hannover Tore zu zehnt glaubte hier keiner mehr. Ärgerlich, dass genau dieses Tor das endgültige war, da EA hier herzlich grüßen lässt bei diesem Tor. In der Folge plätscherte das Spiel dann vor sich hin, Heidenheim schon am Feiern, Hannover schon geknickt. Nach dem Spielende versuchten die mitgereisten 10 Heidenheimer Fans den Platz zu stürmen, scheiterten aber an den Ordnern.
Letztendlich über 180 Minuten sicherlich ein verdientes Weiterkommen für Heidenheim. Die Jungs einfach aggressiver in den Zweikämpfen, wenn auch manchmal mit unfairen Mitteln. Der Hauptgrund waren aber wohl unstrittig, dass alle vier Tore (nehmen wir das letzte mal dazu) durch unbedrängte Fehlpässse passierten. Den Kackstift bei einigen 96 Verteidigern konnte man wohl bis nach Braunschweig riechen. Für klassische Endspiele scheinen meine Nerven auch einfach nicht gemacht zu sein, da muss man sich nur mal die drei Vizetitel von Salzburg dieses Jahr anschauen.
In dem Sinne alles Gute nach Heidenheim zum Aufstieg, hat man als Dritter sowieso mehr verdient als als 16. Hannover steht nach einer Saison, die zum Ende wirklich viel positives mitgebracht hat vor einem Scherbenhaufen. Abstieg ist Abstieg, egal ob am Ende ein Punkt fehlte oder 20. Leider konnte die gute Form der letzten Spiele nicht mit in die Relegation genommen werden, sonst wäre das hier womöglich anders ausgegangen.
Wie schon nach dem Schalke Spiel so ähnlich gesagt:
Ich bedanke mich bei Dklas, dass ich meinen Lieblingsverein eine Saison coachen durfte!!! Auch wenn es teilweise zum Heulen und Ausrasten war, hat es mega Bock gemacht und ich denke den ein oder anderen Punkt hab ich durch Willen geholt, was mir mit einem 0815 Team vielleicht nicht gelungen wäre. Die Relegation jetzt als Abschluss war ein absolutes Highlight und wie ich denke ein würdiger Abschied, wenn das Ergebnis auch frustrierend ist. Ich hoffe, dass du die Roten wieder dahin bringst, wo sie hingehören und die Saison damit vergessen machst.
Der ein oder andere dürfte es schon mitbekommen haben. Ich werde eine Saison lang pausieren, weil ich gute 2 Monate durch Nordamerika reise. Etwas ärgerlich für mich, da meine Kombi echt kaum zu toppen ist, also viel Spaß mit meinen Teams. Mitte September komme ich dann aus dem Urlaub zurück und schnappe mir direkt wieder Teams, damit ich zu FIFA20 wieder etwas eingespielt bin. |